GFK-Kofferraumausbau im Audi A3
Mal anders, ohne viel schleifen im Vulkan-Look

Nach der Schleiforgie bei dem Ausbau meines Golfs und den Rückschlägen hatte ich eigentlichnicht großartig Lust, wieder einen GFK-Ausbau zu machen, aber ich hab mir das dann anders überlegt. Es muß doch ne Möglichkeit geben, ohne langes schleifen und mit gewollt unebener Oberfläche was hingucker-mäßiges zu zaubern. Lang überlegt, endlich zum Schluß gekommen: Eine Art Phantasiewelt in einer Art Modellbau-Optik sollte es sein. Bis auf die Gestaltung der Oberfläche kann die Art Weise des Aufbaus natürlich auch für 'herkömmliche' und später lackierte Kofferräume angewendet werden.

1. Zuerst einmal fängt es wie jeder Kofferraumausbau an. Zwei MDF-Streifen werden auf den Kofferraumboden geklebt, mit Karosseriekleber oder entsprechendem Montagekleber, dann die Bodenplatte und die äußeren Seiten zusammengeklebt, wer wenig Zeit hat nutzt Schrauben als Schraubzwingen-Ersatz, aber bei MDF immer mit 2,5 mm vorbohren bei 4mm SPAX sonst reißt es auf.
2. Dann mache ich eine Einfassung für die Endstufe, das muß natürlich ganz dicht sein, das später nirgends die Luft rauspfeift. Auch die Ringe für die Lautsprecher kann man nun herstellen, wie man runde Ringe fräst erfahrt ihr hier: Benutzung eines Fräszirkels. Andere Formen macht man mit einer Schablone und der Kopierhülse der Oberfräse.
3. Bei den Einfassungen immer eine Nut außen machen wo das Formvlies festgetackert wird, das es perfekte Übergänge gibt. Dann wird die Einfassung in den mittlere Trennwand eingepaßt und verklebt.

 

 

 

 

 

4. Zoom Jetzt werden die Ringe mittels Lochblechstreifen ausgerichtet und befestigt. Das muß nicht die Welt halten, tragen tut später das GFK-Konstrukt.
5. Jetzt werden an den Seiten nach vorne MDF-Stücke für diespätere Kontur angebracht.

6. in der Mitte werden 'Zacken' angebracht die das Formvlies in Form bringen.

 

 

 

7. Zoom Um jetzt später zu dem restlichen Ausbau perfekte Übergäng zu erreichen, mache ich an den Stellen jeweils ein zweites Brett an die Kiste, welches zugänglich verschraubt ist, so das man es später auch noch im fertigen Zustand los- und wieder fest schrauben kann.

8. Die so aufbereitete Kiste wandert nun in den Kofferraum und wird am Boden verschraubt (die in 1. festgeklebten Bretter, ich erinnere!)

9. Für die spätere Abdeckplatte der Reserveradmulde wird ein Rahmen gemacht wo sie aufliegt, rundrum kommen wieder zwecks guter Übergänge nach dem gleichen Prinzip wie bei der Kiste MDF-Stücke angeschraubt, hier von unten schraubbar mittels Winkelschraubendreher

 

 

 

 

10. Hier nochmal aus einer anderen Perspektive, unten die Bodenplatte der Reserveradmulde, darüber auf MDF Stützen der Rahmen für die Abdeckplatte.

11. Zoom Jetzt wird der gesamte Kofferraum mit Plastikfolie abgeklebt, ich verwende gern Gelbe Säcke, die sind recht groß und umsonst :-) Auch den Freiraum zwischen Rücksitzlehne und Dachimmel sowie das Blech außen abkleben, Harzspritzer bekommt man nicht wieder runter. Für die Übergänge zu den Konturen des Fahrzeugs habe ich die originalen Kofferraumverkleidungen vom Schrott besorgt und bis auf einen schmalen Rand weggesägt.

12. Dann werden ganz ganz viele 5mm Löcher in den Verkleidungsrest gebohrt, wo sich das Harz später drin festkrallen kann, vom Kunststoff geht es sonst wieder runter. Dann gehts daran das ganze mit Formvlies zu bespannen, am Holz mit Tackernadeln, auf Kunststoff und schwerk zugänglichen Stellen mit Heißkleber.

 

 

 

 

 

 

13. So sieht das aus wenn es fertig bespannt ist.

14. Zoom Dann wird das Vlies mit Polyesterharz getränkt, und zwar bis es komplett durch ist. Falls dem nicht so ist und die Rückseite nach dem aushärten noch lauschigist, nochmals von dortordentlich Harz auftragen. Bei der hier gezeigten Ecke gingen etwa 3l Harz rein.

15. Ist alles ausgehärtet kann die Kiste wieder losgeschraubt und heraus genommen werden. Wenn man vorher die Kanten der Kiste mit braunem Paketband abklebt, das sich dort kein Harz festsetzen kann gehts nochmal so gut:)

 

 

 

 

16. Die ja nun zusammenhängnden Teile werden auseinandergeschnitten mit dem Flex, da sollte die Folie immer noch drin sein damit es nicht in den Innenraum staubt.

17. Jetzt kann die Kiste bequemerweise außerhalb des Autos bespannt werden.

18. Schön zu sehen wie die Zacken an der Kiste die Optik beeinflussen.

 

 

 

 

19. Jetzt wird wieder geharzt, hier sind etwa 3 Liter Harz verschwunden.

20. Zoom Da das Formvlies für eine Subwooferkiste alleine zu dünn ist, werden noch etwa 6-8 Lagen 450gr Glasfasermatten auflaminiert, besonders auf größeren geraden Flächen ist das nötig. Nochmal ca. 2,5l Harz.

21. Zoom Danach werden die Überstehenden Glasfaser- und Formvliesreste abgeflext und die beiden Seitenteile mit der Kiste als Anprobe verschraubt.

 

 

 

 

22. Dann gehts ins Auto damit, höchtwahrscheinlich wird es nun nicht mehr korrekt passen, da das Polyesterharz beim Härten schrumpft und sich somit das Konstrukt verzieht, notfalls muß man das durch ein paar gezielte Entlastungsschnitte mit anschließendem Übersspachteln mit Glasfaserspachtel wieder richten. Hier habe ich auch schon eine Schicht Spachtel drüber gemacht um die Rauhe Oberfläche etwas zu ebnen.

23. Die Lackier- und Schleifwütigen dürfen jetzt etwa 40-80 Stunden mit Glattspachteln, Schleifen und Füllern verbringen, ich gehe nun meinen eigenen Weg. Die gewünschte Oberflächenstruktur wird nun mittels Polyesterfüllspachtel hergestellt, für die Lava-Effekte klatsche ich den Spachtel Kiloweise drauf und rühre in mittels Stock oder dickem Nagel um so das sich diese Formen ergeben, hier muß man allerdings schnell sein, das Zeug ist je nach Tempratur in 4-8 Minuten fest. Am besten wenig Härter nehmen. Wichtig! Wenn der Spachtel gummiartig wird, schnell mit einem Cuttermesser die Trennstellen zwischen den einzelnen Teilen aufschneiden, dann hat man später fast 0 Fuge.

24. Um den gewünschten Lava-Effekt zu erreichen pinsle ich nun alle Löcher in der Oberfläche mit roter Lackfarbe aus. Die Farbe des Lavagesteins sollte sehr matt sein, da habe ich ganz normale Abtönfarbe verwendet die man zum Färben von Wandanstrichen verwendet. Ist zwar nicht sonderlich griffest, aber schön matt. Das ist ein wasserlöslicher Lack, wenn man den (evtl. mit weiß gemischtfür ein dunkles grau) aufsprüht solange der rote Lack noch naß ist, und von schräg unten oder oben sprüht, perlt der Farbnebel vom frischen Lack ab und das Rot leuchtet kräftig hervor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

25. Die Abdeckung soll einen Lava-See darstellen, dieser muß natürlich leuchten. Also nehme meine Plexiglasplatte und mache sie erstmal mit dem Flex und 80er Scheibe sehr sehr rauh, damit der Spachtel hält.

26. Mit Polyesterfüllspachtel wird nun eine Schicht aufgespachtelt, und mittels dünnem Holzstück die gewünschte Struktur hergestellt, dabei natürlich möglichst bis zum Plexiglas freikratzen,damit es später leuchten kann. Dann werden die Vertiefungen wieder mit rotem Lack angemalt...

27. ...und wieder seitlich mit der Abtönfarbe gespritzt. Die dünne Schicht roten Lackes leuchtet nun schön durch wenn man das von unten anstrahlt, wenns heller sein soll kratzt man einfach den Lack aus den Fugen heraus. Die Platte wird dann mittels Schaumstoffdichtband an den Rändern lichtdicht gemacht und in die dafür vorgesehenen Rahmen gelegt, unten drunter habe ich 4 rote 30cm CCFL-Röhren die die Platte anleuchten.

 

 

 

 

 

Fertig ist das ganze noch nicht, ein paar Kleinigkeiten müssen noch gemacht werden, z.b. rund um die Plexiplatte die Übergänge schönen und wenn ich den Ausbau dafür das nächste Mal heraus nehme mache ich auch Bilder der Geräte in der Reserveradmulde, da verstecken sich eine Helix A4, 2 Caps und 2 recht große Passivweichen + 2 80mm-Lüfter zurKühlung der Endstufe.

Wer auf der Suche nach den benötigten Materialien ist, wird hier fündig.

 

Hier noch ein paar Bilder des (fast) fertigen Ausbaus:



Weiteres zum A3:

Kabel legen
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Dämmung
Mein A3

 

 

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