Tips & Tricks

Detaillösungen fürs Heimkino

 

Ihr habt euch auch schonmal über wild herumliegende Kabel oder irgendwelche Klappergeräusche, die durch den Baß angeregt werden, geärgert? Das muß nicht sein. Im Folgenden will ich ein paar kleine Details aus meinem Heimkino vorstellen, die diesen Ärger beheben.

 

Kabel

Herumliegende Kabel sind ein Ärgernis, meistens besonders für die weibliche Seite des Haushalts, aber auch wenn MANN mal gezwungen ist, zu saugen kann sowas echt nervig sein.

Kabel kann man natürlich in den Ecken unterm Tepich verschwinden lassen, oder hinter der Fußleiste, wenn eine Tür dazwischen ist, wirds dann schon meist schwieriger. Wohl dem, der die Blende des Türrahmens abnehmen kann:

das ist z.B. das Kabel zu meinem Subwoofer, weiter gehts dann hinter der Fußleiste.

 

Kabel beim Bau

Wer schon beim (Um)Bau seines Heimkinos / Wohnzimmers sorgfältig plant, sollte für Lautsprecherkabel, besonders für die Surrounds, bereits Leerrohre in der Wand verlegen, aber auch für Antenne, Netzwerkanbindung oder für weitere Lautsprecher in anderen Räumen ne gute Idee. Das Bild links das ist die Wand, wo jetzt mein TV und HiFi-Rack steht. Rechts und links sind Steckdosen, in der Mitte sind Leerdosen, für Surrounds, Antennenkabel etc. Sinnvoll ist es, für Lautsprecher in andere Räume oder Netzwerk, dafür einen extra Verteiler anzulegen, ich habe 2 Verteilerkästen, 1x 3-reihig nur für Strom, und ein zweiter 3-reihiger für Telefon, Antenne, Lautsprecher, Netzwerk, DSL .... Bei der Verlegung von Leerrohren dran denken, einen Zugdraht einzuziehen, das kann eine einzelne flexible 2,5 oder 4mm²-Litze sein. Nachträglich läßt sich so leicht etwas nachziehen. Ist schon alles zu spät, so kann man einen Wollefaden verwenden, und z.B. einen Tampon dranbinden (einfach mal die weibliche Seite beklauen *g*) und das ganze vom anderen Ende her mit dem Staubsauger durchs Rohr saugen.

Auch für einen später geplanten Projektor will gesorgt sein, das Bild rechts zeigt die schon mit Zugdraht versehenen Leerrohre, die später mal für einen Projektor an der Decke benötigt werden.

Um bei den Anschlüssen für die Lautsprecherkabel nicht auf die billigen Stecker zurückgreifen zu müssen, habe ich mir für meine Steckdosenserie Blindabdeckungen besorgt, diese halten mit einfachen Drahtklammern in der Dose. In diese Abdeckungen werden zwei Löcher gebohrt, und massive Polklemmen reingeschraubt, die Kabel, die in der Wand liegen, sind von hinten an die Lötfahnen angelötet.

Sieht schick aus und erfüllt auch höhere Qualitätsansprüche.

Leider hatte ich damals nur an 5.1-Aufstellung + evtl. einen Sub hinten gedacht, für seitliche Surrounds war nie etwas vorgesehen :-( Aber zum Glück habe ich abclipsbare Fußleisten, wo sich einiges hinter verstecken läßt. Da samtens ALLE Kabel in meiner Wohnung durch Leerohr gehen, konnte ich noch eine Unterputzdose frei machen für die seitlichen Surrounds, die Kabel gehen zusammen mit dem Stromkabel durchs Leerohr, da sich die 2 Kabel zusammen nur mit größter Mühe ziehen lassen, habe ich hinter der Fußleiste ein Loch in die Wand gehackt, das Rohr aufgeschnitten, das LS-Kabel dort hinausgeführt und hinter der Fußleiste langgelegt, am anderen Ende geht es genauso wieder in die Wand/Rohr hinein bis zur Dose.

 

Alles gegens Klappern

Kennt ihr das? Man dreht den Baß auf, schon ist so einiges in der Bude am rappeln und klappern, das kann einem den Film- oder Musikgenuß schon verderben. Muß nicht sein. Meist sind es Kleinigkeiten, die sich als Störenfriede herausstellen.

Beim Auffinden von klappernden Störquellen ist eine Test-CD mit Sinustönen sehr hilfreich. Ein nettes Tool um welche zu erzeugen habe ich im Downloadbereich. Ton oder Sweep erstellen, auf CD brutzeln, abspielen, gucken wo klappert, und beseitigen.

Im einzelnen:

Das ist meine Vitrine hinten. Hier rappelten u.a. die Türen, da habe ich einfach auf die Auflageflächen kleine Streifen selbstklebenden Schaumstoff geklebt. Ebenso können Gläser auf einer Glasplatte stehend ordentlich Radau machen, dazu habe ich jedem Glas einen kleinen Untersetzer aus Papier verpaßt. Natürlich dürfen sich die Gläser nicht untereinander am Rand berühren. Siehe da: Ruhe! Auch das sowieso nur 2x im Jahr gebrauchte, gute Geschirr läßt sich durch je eine Lage Papier zwischen 2 Tellern / Tassen / sonstiges hervorragend vom klappern abhalten.

Schwieriger war mein Barfach, die Klappe dort, die nach unten aufgeht, wird über eine komische Mechanik mit einer Metallstange 'gebremst' (links)

Das ganze war am klappern wie Hölle, habe das Gelumpe jetzt kurzerhand auseinandergebaut, und durch einen stabilen Bindfaden ersetzt, daß die Klappe nicht aushängt (rechts).

Auch die dummen dünnen Möbelrückwände können derbe klappern, hier sollte man mal schauen, ob da nicht das Kabel der Schrankbeleuchtung dranhängt, dieses anders verlegen oder in Schaumstoff einpacken hilft Wunder... kann auch innen an den Einlegeböden klappern, hier hilft mal wieder der selbstklebende Schaumstoffstreifen dahinter (ebenfalls auch für die Auflage der Einlegeböden sehr hilfreich! Übler ists, wenn wie bei mir die Pappe in sich klappert, da hilft nur Verstärkung durch ein zusätzliches Brett, wie hier hinten in der Mitte:

reicht natürlich auch, einfach hinten ein paar Leisten quer drüberzuleimen, aber diesen Schrank hab ich stabil umgebaut, da da ein 112l-Aquarium draufkommt.

Nur mit großem Aufwand läßt sich eine rappelnde Vertäfelung nachträglich entklappern, dies sollte, wenn möglich, schon beim Vertäfeln geschehen.

Da die Paneelebretter nie richtig fest in den Fugenkrallen sitzen, klappern sie. Ich habe hinter jedes Brett auf den Querlatten (also auf die Latten, wo auch die Fugenkrallen genagelt werden) zwischen den Krallen einen ca. 10cm langen Streifen etwa 3mm dickes, selbstklebendes Schaumstoff geklebt (die kleinen, schwarzen Streifen), was das Brett etwas nach unten drückt. Die über die Decke verlegten Kabel habe ich in Schaumstoff eingewickelt. Klappert so gut wie garnicht mehr, erst bei wirklich extremen Pegeln und einer bestimmten Frequenz, ist jetzt vernachlässigbar.

Auch wenns nicht direkt klappert, so kann auch das Brummen einer Aquariumpumpe in leisen Szenen nerven. Ganz vermeiden läßt sichs nicht, aber doch wirksam verringern. Bei mir wars so, daß sich die Schwingungen der Pumpe über das Kabel, was über die Kante der Abdeckung raushang, auf eben diese übertragen hat und ziemlich verstärkt wurde.

Ein kleines Stück Schaumstoff druntergelegt, und die Sache ist flüsterleise und fast nciht mehr wahrzunehmen!

 

Schalldämmung

Heimkino fängt ann an richtig Spaß zu machen, wenn man ordentlich 'Gas' geben kann. Wer nicht in der glücklichen Lage ist, ein Haus für sich allein auf weiter Flur zu haben, und Ärger mit den Nachbarn vermeiden will, sollte deswegen an Schallschutzmaßnahmen denken. OK, ich BIN in der recht glücklichen Lage, das Haus nur mit meiner Oma und meinem Onkel zu teilen, deren Schlafzimmer zum Glück weit genug weg liegen... auch die damals (Haus ist 1906 gebaut) State-Of-The-Art 30cm-Backsteinwände tun ihr übriges. Lediglich Richtung Omas Wohnzimmer wars ein wenig 'dünne', so hab ich mich entschlossen, dem mit einer zusätzlich vorgemauerten Kalksandsteinwand zu begegnen.

Auf der anderen Seite der Wand (die Wand, wo TV etc. steht) ist das Badezimmer, dahinter Küche, dann Wohnzimmer. Die Wand ist original aus 12cm Kalksndstein, ich habe nochmals 12cm ohne Verbindung vorgemauert. Heute bin ich schlauer, die beiden Wände sind leider durch das Luftvolumen angekoppelt, durch die gleiche Dicke schwingen sie mit der selben Frequenz. Eine 17cm-Wand davor würde nicht nur wegen der Dicke bessere Ergebnisse liefern, dies kann ich wahrscheinlich im Herbst realisieren, wenn das Badezimmer umgebaut wird, dann spendiere ich da ne neue 17,5er Wand.

Ich hoffe, in absehbarer Zeit noch mehr über Schalldämmung etc berichten zu können, wer mehr wissen will, sollte sich einmal mit Norbert aus dem Visaton-Forum oder beisammen in Verbindung setzen, der hat eine schallschluckende Decke konstruiert, die gleichzeitig die Raumakustik verbessert.

Achtung! Wer noch weitere nützliche Tips parat hat, am besten mit Fotos, bitte Mail an mich, das könnwa hier einbauen!