Abenteuer CRT

Aus mangel an Geld für einen richtig guten CRT habe ich mir jetzt mal zum 'Blut lecken' nen billiges 7-Zoll-Gerät geholt, einen 'Maxivideo VS 300', dem eine ziemliche Exclusivität vorausgeht, vor allem, wenn man mit Google versucht, etwas über ihn in Erfahrung zu bringen :) Wer hierzu irgendwelche Informationen hat, oder gar einen Schaltplan, möge sich bitte bei mir melden! Röhrentyp ist die Sony SD-187. Das steht drauf. Bj. 90.

Erste Schritte - Bau einer Deckenhalterung - Bau einer Leinwand - Verdunklung des Raumes

7.5.04: Plaziert habe ich das Monstrum erstmal auf nem Schrank hinterm Sofa, projiziert wird vorerst auf die Wand, wenn das Teil bleibt, kommt ne Leinwand her.

Nach der bekannten Einstellorgie (wo sich das alte Biest der ein oder anderen Sache beharrlich widersetzte) macht er jetzt erstmal ein großes Bild.

 

16:9, RGB und Schärfe sind leider noch Sachen, wovon ich träume, aber hier schonmal ein paar Fotos vom Testaufbau:

 

Das Gute Teil ist 52cm breit, 64cm lang und 22cm hoch. Eine kleine Kiste, wer mal einen 'richtigen' CRT gesehen hat. Der Schrank steht da natürlich akustisch äußerst ungünstig, außerdem müßte der Proki direkt übers Sofa um ein nicht zu großes und unscharfes Bild hinzubekommen.

2m Bildbreite habe ich jetzt, die Silhoutte rechts ist meine VOX, unter dem Bild das Rack (jetzt ohne TV).

 

8.5.04:

Zwecks besserem Kontrast und weniger Streulicht habe ich die Seiten des Bildes dunkel verhängt, außerdem habe ich als 'Leinwand' ein weißes Bettlaken verwendet. Mustertapete kommt nicht gut...

Folgendes ist bis jetzt zum Beamer zu sagen:

1. Bislang noch keine Ansteuerung über RGB möglich (geht wenn überhaupt nur nach nem kleinen Umbau), daher ein recht verwaschenes Bild.

2. Kein 16:9 möglich (anamorphe Verzerrung). Bei Rot und Blau kann ich das Bild in de Höhe stauchen, bei grün leider nicht (kein Poti für da)

3. Rot läßt sich nicht korrekt einstellen, denke da liegt ein Fehler der Ablenkspannung vor (zu klein), bekomme mit max. Größe für Rot nicht ganz die min. Größe für Blau und grün hin, es entstehen Farbsäume, besonders am Rand.

weiteres folgt. Wenn das Teil nicht zum Filmegucken taugt, wanderts ins Schlafzimmer zum TV gucken.

10.5.04: Heute habe ich es geschafft, einen RGB-Eingang dranzubasteln, ich benutze dafür die EiIngänge des TDA 3562A, der als Videodemodulator eingesetzt ist. Da ging vorher das Testbild rein - welch Verschwendung. Über RGB ist das Bild längst nicht mehr so verwaschen, es gibt keine Farbsäume an den Kanten mehr und kein Grieseln in Flächen. Insgesamt wirkt das Bild detailreicher und besonders in dunklen Szenen wesentlich kontraststärker.

Das Problem mit dem zu kleinen Roten Bild besteht immer noch, habe dazu ein paar Tests gemacht, indem ich die Kabel zur Ablenkung der grünen und roten Röhre getauscht habe. Ein Tausch der Anodenkabel (Hochspannung) hatte keine Wirkung gezeigt, dort ist alles in Ordnung.


So sieht das Bild aus, wenns 'optimal' eingestellt ist. man sieht am linken Rand die gebogene rote Linie, und rechts das rot leicht nach links versetzt ist. Die Regler für Bildbreite stehen bei grün auf min, bei rot auf MAX...


So sieht das Bild aus, direkt nach dem tauschen der Kabel für die rote und grüne Ablenkeinheit. Grün ist deutlich zu groß (die linke Linie sieht man nicht mehr, die ist auf meiner dunklen Bettdecke verschwunden...)


Jetzt habe ich an der grünen Ablenkeinheit (die jetzt die rote Röhre steuert) die Breite ganz auf Max gedreht, und bei der roten (die die grüne ansteuert) ganz auf min. Auch jetzt läßt sich rot nicht größer als grün bekommen. Die Verzerrung auf der rechten Seite ist immer noch vorhanden. Scheint also nen Problem mit der Röhre zu sein :(

11.5.04: Entwarnung für die Elektrik! Habe jetzt mal die Optiken abgeschraubt und siehe da, das Bild direkt auf der roten Röhre ist sogar größer als das der grünen. Die rote Röhre ist mechanisch etwas (5/10mm) weiter hinter den Flanschen für die Optiken als z.B. die grüne. Jetzt muß mir nur noch mal jemand verklickern wie ich das wieder hinbekomme :)

Deutlich sieht man jetzt auch die gebogene Linie links. Wenn ich die grüne Röhre auf max. drehe, hab ich das allerdings auch.

12.5.04: Heute morgen hab ich mich dann mal auf die Suche nach den Potis für die horizontale und vertikale Ablenkung gemacht und sie auch gefunden. Horizontal habe ich das Bild eine Idee größer gemacht, Vertikal so klein wie es ging. Jetzt bin ich von meinem Ziel, anamorphes 16:9 darzustellen garnichtmal mehr weit entfernt, habe jetzt ein Seitenverhältnis von 1:1,74, 1:1,78 wäre 16:9. Langsam macht das Film gucken über den Proki richtig Spaß!

8.6.04: Mittlerweile habe ich das Rot-Problem dadurch gelöst, das ich die Ablenkeinheit der Röhre etwas nach hinten geschoben habe, das Bild wird früher abgelenkt und somit größer auf der Röhre. Jetzt paßt es von der Konvergenz. Ein kleines Problem habe ich jetzt noch, und zwar am linken Rand ein Wellenmuster, als wenn man durch verlaufenes Glas schaut. Der Effekt ist bei allen Röhren an der gleichen Stelle vertreten, und läßt sich mit der elektrischen Bildverschiebung mitbewegen, kann also nciht an Röhre oder Optik liegen, evtl. am langen Zuleitungskabel.

Größeres Problem ist momentan der Zeilentrafo, der produziert Überschläge (knistern). Wenn jemand weiß, wo ich einen 'ITT TFAT 042/37' oder das Ersatzmodell von HR Diemen 'HR 3524' bekomme, bitte mailen, hier in Deutschland ist beides nicht mehr lieferbar, auch HR Diemen in Spanien hat den nicht mehr :( Das Problem tritt aber nur auf, wenn das Hochspannungskabel was von der Kaskade weggeht näher als 4cm über dem Zeilentrafo langgeht...

 

10.6.04: Gestern habe ich erstmal angefangen, eine Deckenhalterung zu bauen. Soll aus 2 durch die Decke verschruabten C-Profilen bestehen, einer Platte 80x60cm darunter, von der per Gewindestangen eine 2. abgehängt wird um den Projektor auf richtige Höhe zu bringen. Unter die unterste Platte wird dann der Proki über Kopf druntergeschraubt. Die C-Profile deshalb, weil ich so mittels Nutensteine den Projektor noch zwecks Größenanpassung ein paar cm vor und zurück schieben kann.

Hier sieht man die C-Profile, eigentlich Schienen für ein Schiebetor, aber was besseres / stabileres hatten die nicht da. Habe pro Schiene 4 12mm Löcher gebohrt, angezeichnet, durch die Paneele gebohrt, und dann durch die Betondecke durch mit 12mm Bohrer. Von oben vom Heuboden aus habe ich Schloßschrauben M10x240 erst durch 10,5mm gebohrte MDF-Platten (ca. 8x8cm) gesteckt, und dann durch die Löcher durch. Schatzi hat dann oben geschraubt, ich habe unten die Muttern mittels Spitzzange eingefädelt. Allzu fest gezogen ists nicht, da sonst die Paneele zusammengedrückt wird, das Konstrukt wird später ja auch nur auf Zug belastet. In der Mitte dazwischen ist ein Loch zu sehen, welches ich gesägt habe, um an meine bereits beim Bau verlegten Leerrohre für Strom- und Datenkabel zu kommen.

12.+13.6.04: Es geht voran!

Links sieht man die 'Nutensteine' die ich mir aus altem Flacheisen gesägt habe und wo ich M10 (für die Gewindestangen) und M6 (Für die 2 Schrauben, die das Brett mittig halten) reingeschnitten habe. Rechts sieht man wie das in das C-Profil paßt.

Nach schier endloser Tüftelei wie das mit den Maßen der Befestigungspunkte am Proki paßt und wie überhaupt das am besten geht, habe ich das Brett was die C-Profile verdeckt gebohrt und angebracht. Die Gewindestangen sind durch das Brett in die Nutensteine geschraubt, welche ich oben mit einer M10 Mutter gekonter habe, so daß sie sich nicht mehr drehen / verdrehen können. Die Gewindestangen müssen so lang sein, das später das Bild auf richtiger Höhe ist. dazu Proki im richtigen Abstand zur Wand aufstellen, und messen bei wieviel cm bis zur Unterkante das Bild wiebiel cm vom Boden weg ist. Da der Proki über Kopf hngt, mißt man nun den gewünschten Abstand von der Decke zum Bild, und den entsprechenden Abstand von Unterkante Proki bis Decke.

So sieht das Brett aus, wo der Proki draufgeschraubt ist. halten tut das ganze über die dicken und zugegebenermaßen etwas überdimensionierten 50x50 Winkelprofile, die später relativ unsichtbar auf dem Brett sind. Der Proki ist mit 4 M8x90 Schrauben auf Abstandshaltern (40mm -Enden 16er Alu-Rohr + dicke 5mm Unterlegscheiben damit die Rohre nicht in die Spanplatte drücken) in das Winkelprofil geschraubt. Das geht am besten nachdem ich die Optiken abgeschraubt habe, außerdem wird er dann wenigstebns etwas leichter :) Das Winkeleisen habe ich übrigens vorher aufs Brett geschraubt und mit je 3 kurzen Spax vorm verschieben gesichert. Dort wo später die Gewindestangen durchkommen, sind 12mm Durchgangslöcher im Profil, sowie 40mm Löcher in der Spanplatte, wo von unten die Muttern reinpassen und natürlich die Nuß zum Festziehen.

Jetzt warte ich nur verzweifet auf jemanden, der dieses insgesamt ca. 40kG schwere Konstrukt in knapp 2m Höhe anhält während ein dritter die Muttern draufschraubt...

Jahaa! Die Nachbarn warn leichtsinnig und liefen hier so frei rum, da hab ich se mir geschnappt :) Nachdem alles festgezogen ist kann die Einstellorgie beginnen.

Momentan habe ich den DVD-Spieler zwecks kurzem Video-kabelweg aufs Brett gestellt, vor allem weil mein vor 3 Jahren beim Bau gelegtes Leerrohr zu klein für ein anständiges Videokabel ist. Anständig sind bei mir 5 einzelne Koaxialleitungen. Jetzt leigt dort nur eine - für den Digitalton zum Receiver.

18.6.04: Endlich! Dank broesel habe ich nun einen Ersatz für den extrem nervig pfeifenden Siebelko. Mein Wellenproblem ist damit zwar nicht behoben, aber da geht es die Tage wieder bei.

24.6.04: Mein Keilrahmen von www.keilrahmen.de ist da! Ist ruckizuck zusammengebaut gewesen. Bevor die Leinwand draufklommt, muß er noch genau rechtwinklig ausgerichtet werden. Der Rahmen ist 220 x 133cm, das Bild selber wird nur 200x113cm, aber rundrum kommen noch 10cm Maskierung.

27.6.04: Meine Leinwand ist da :) Das Tuch ist von Topconnect. Hat Gain 1,2, d.h. es verstärkt leicht das auftreffende Licht, bzw. es wird mehr Licht in Richtung des Betrachters gelenkt wie z.B. bei einer normalen weißen Fäche. Das Tuch von Topconnect soll am besten nur vorn aufgetackert und nicht umgelegt werden.


Hier mal von hinten. Hier sieht man a) die schwarze, lichtundurchlässige Rückseite die verhindert, das Licht, das durch die Leinwand fällt, von der dahinterliegenden Wand zurück auf die Leinwand geworfen wird und unschöne Sachen wie z.B. Doppelkonturen oder Unschärfe verursacht.


Und so siehts aus wenn sie erstmal provisorisch hängt. Die schwarzen Ränder sind mit DC-Fix Klebevelours gemacht, habe ich von www.hobby-photo.de Sie dienen dazu, den Kontrast des Bildes subjektiv zu erhöhen und blenden den Rand des Bildes aus damit es schön scharf abgegrenzt ist.


So sieht die Leinwand dann aus, wenn sie für Cinemascope (2,35:1) maskiert ist. Die Maskierungen bestehen aus dünnen HDF-Platten, die ebenfalls mit DC-Fix beklebt wurden, und mit einem Loch auf jeder Seite auf einer Schraube hängen, die im Rahmen befestigt ist. Sie können also einfach auf- und wieder abgehängt werden. Die Bildhöhe verringert sich so auf 85cm.

3.7.04: Mit einer weiteren kleinen Lötaktion habe ich es endlich geschafft, die Bildhöhe weiter zu verringern das jetzt das Seitenverhältnis exakt paßt.

6.7.04: Meine Kondensatoren sind da, um am Wellenproblem zu arbeiten. Leider zeigte das keinerlei Wirkung...

 


9.1.05: Der Zeilentrafo brennt. Da es diesen Typ weder original noch den Ersatztyp gibt, war das wohl das Ende meines Maxivideo. Tja, dann muß jetzt was neues und besseres her.