Peugeot 106 von Schatzi

Exzellente Ein- und Aufsteigeranlage um 520€

Bislang hatte ich 2 Peugeot 106 in meinen Fingern gehabt, hier den von meinem Schatz, wo ich mit möglichst wenig finanziellen Aufwand eine sehr gut klingende Hier gibts den Wagen ihrer Schwester, wo das Gebot von 'möglichst preiswert' stand, was sich in einem nochmals 200€ geringeren Anschaffungspreis niederschlug.

 

 

Komponenten Schatzi:

Radio: Grundig 5600 RDS + Wechsler MCD 30 (uralt, aber saugut!)

Frontsystem: VDO dayton HPC 1300 (130€, bei ebay neu)

Verstärker: Helix HXA 400 (ca 240€)

Subwoofer: Mivoc XAW 210 HC (ca. 55€)

Material wie Kabel, Sicherungen, Holz, Teppich und GFK schlagen mit etwa 100€ zu Buche.

 

Auf langes drängen von meinereiner (und größtenteils Eigenkapital, aber ich will da auch mal mit fahren und mir dann nicht die Originalquäker anhören) habe ich es geschafft, Schatzi davon zu überzeugen, daß eine kleine HiFi-Anlage a) sein muß und b) Platz hat.

Ein kleines Problem gabs mit den Stromkabeln (16mm², Masse auch direkt von der Batterie), es wollte sich einfach kein geeigneter Durchbruch vom Motor- in den Innenraum finden. Gesagt, getan, die Ablage, wo bei Autos *g* das Handschuhfach sitzt, rausgeschraubt, und zwei Löcher gebohrt, wo ein PG9er Würgenippel reinpaßte. Kabel gehen dann auf der rechten Seite weiter nach hinten und dann unter der Rückbank durch zum Verstärker. Hätte ich das Baßgehäuse nicht schon fertig gehabt, wäre jetzt die Endstufe rechts und der Baß links. Dazu mehr weiter unten!

Als Frontsystem arbeitet das VDO dayton HPC 1300 Komposystem mit einem Tiefmitteltöner mit Gußkorb, Hinterlüftung und Membran aus Glasfaser-Kevlar-Nomex-Gemisch. der Gewebe-Hochtöner wird von einem weichen Gitter geschützt. Die leider sehr klobige, runde Weiche ist solide aufgebaut mit Luftspulen und MKP-Kondensator vor dem Hochtöner. Eine Pegelabsenkung von 3 oder 6dB kann per Jumper umgesteckt werden. Die Tiefmitteltöner sitzen in Doorboards, angewinkelt auf den Fahrer. Die Hochtöner habe ich an die A-Säulen verbaut, welche ich mit GFK und Kunstleder verkleidet habe.

Das System spielt einfach nur genial! Es ist schier unglaublich, wie gut das für das Geld klingt! Eine Messung ergab einen fast perfekten Frequenzgang, lediglich ein Buckel bei 150Hz, bedingt durch das zu kleine Volumen der Doorboards, stört die Idylle, dem werde ich mich aber noch widmen und es mal mit einer KU, einer kontrollierten Undichtigkeit entschärfen. Die Bühne ist für einen Wagen ohne Laufzeitkorrektur sehr sehr gut, es gibt bis auf besagte 150Hz keine tonalen Schwächen. Es spielt ausgewogen, klar, auflösend, und keine Spur nervig oder angestrengt. Die gute Ankopplung an den Sub ergibt einen erstaunlich guten Kickbass. Eine ganz ganz dicke Empfehlung ist dieses System, es kann klanglich durchaus mit einem Xetec G5 / T26 mithalten, was immerhin über 300€ kostet.

Den Wechsler habe ich ganz geschickt im Fußraum zwischen Fahrer und Beifahrer reingequetscht, er ist an der Mittekonsole mit einem selbstgebogenen Metallwinkel verschraubt. So nimmt er überhaupt keinen Platz weg. Ist aber verdammt eng, einen 10-Fach Wechseler bekommt man da nicht unter.

Als Verstärker kommt eine Helix HXA 400 zum Einsatz. Vorher war eine Pyle QA 4400 II drin; jetzt mit der Helix kann ich mit quasi gleicher Leistung den Sub ohne in seine Begrenzung zu treiben wesentlich weiter pegeln. Zwei Kanäle der Helix kümmern sich um das Frontsystem, mit Hochpaß bei 85Hz, die anderen beiden Kanäle sind gebrückt für den Subwoofer, Tiefpaß bei ebenfalls 85Hz. Den Verstärker habe ich versenkt montiert, hinter der Platte sitzen die Weichen für das VDO-System sowie ein Helix !F Cap. Oben ist der Ausbau 1x mit nem Winkel geschraubt, zu dem man bei umgeklappter Rückbank Zugang hat, und durch eine lange M5 Schraube die man links oberhalb der Endstufe sehen kann, diese ist in die Kunststoffverkleidung geschraubt, unten ist das Brett in einer langen Erhebung im Boden eingeklemmt sowie an einem passenden Loch mit einem Holzdübel fixiert. Die Kabel laufen alle hinter der Platte entlang.

Als Subwoofer kommt ein Mivoc XAW 210 HC zum Einsatz. Der Mivoc hat einen sehr stabilen Alugusskorb, ein segmentiertes Magnetsystem, einen Phaseplug, Bohrungen direkt unterhalb der Polplatte zur Belüftung der Schwingspule sowie eine Belüftung unterhalb der Zentrierspinne, an der übrigens die Zuleitungslitzen befestigt sind. Das verhindert ein eventuelles Ermüden dieser, was bei dem linearen Hub von fast 8mm in jede Richtung auch notwendig erscheint, ebenso wie die zusätzlich zur Verklebung an der weißen, aus echtem Glasfaserlaminat bestehende steife Membran vernähte Gummisicke.

Als Behausung dient ein dem Kofferraum angepaßtes 12l großes, geschlossenes Gehäuse.

Hier muß ich mal den 106 als einbaufreundliches Auto loben, die Flächen der Radkästen sind gerade und winklig zum Boden. Der Mivoc ist mittels einer 10mm Schallwandaufdopplung (Bild 1) versenkt eingebaut. Wegen der Halterung für die Rücksitzbank muß an der entsprechenden Seite eine Aussparung gefräst werden (Bild 2), von innen wird die Ecke mit einem paßgenauen Rest 10mm-Platte stabilisiert.Der Teppich geht bis in die Einsenkung hinein (Bild 4) und wird mit dem Chassis festgeklemmt. Das Gehäuse ist durch einen Holzdübel (Bild 3) gegen Verrutschen gesichert, der steckt in einem Loch, wo normal die Plastikhalter für die Kofferraummatte befestigt sind. Ein schmaler Alustreifen der an das Plastik des Seitenteils gespaxt wird hält den Sub unverrückbar in Position (großes Bild oben).

Der Mivoc arbeitet sehr sauber, druckvoll und konturiert bis zu 'kopfschmerz verursachenden Pegel' (O-Ton Schatzi). Auch die nötige Portion Tiefgang ist deutlich vorhanden. Hinzu kommt, daß im Peugeot nichts klappert, mußte lediglich die Plastik-abdeckung der Kofferraumklappe mit Schaumstoffdichtstreifen ruhigstellen. Sonst sind ja auch keine Verkleidungen da, die klappern könnten...

Dieser Einbau ist ein sehr gutes Beispiel, wie man guten Klang, eine gehörige Portion S(B)ass bei sehr geringem Platzbedarf für ca. 550€ incl. Kabel, MDF, GFK und Teppich ins Auto bekommt. Mein Tip für Einsteiger und Aufsteiger.

 

Kabel legen im Peugeot 106

Für das Stromkabel von der Batterie nach innen sind leider keine Durchführungen vorhanden, also muß man da selber tätig werden. Zuerst baut man das Handschuhfach aus, das ist rundrum mit Torx-Schrauben befestigt. Hat man alle los, muß man das ganze irgendwie verkanten und nach unten hinausbefördern, sanfte Gewalt ist hier gefragt.

Nachdem man das Türgummi entfernt hat, und die darunterliegenden Metall-Clipse mit einem Schraubendreher abgehebelt hat, kann man den Teppich halbwegs wegklappen.

Vom Motorraum aus bohrt man, nachdem man sich vergewissert hat, das dort nichts beschädigt wird (Kabel, Leitungen etc, die Filz/Gummimatte unter dem Teppich kann ruhig durchbohrt werden) 1 oder 2 Löcher für die Kabeldurchführung, knackt die auf entsprechenden Durchmesser oder nimmt einfach einen großen Senker um sie auf 16 oder 20mm zu erweitern. Danach Grate entfernen und die blanken Stellen mit Farbe o.ä. versiegeln, soll ja später nicht rosten. Dann habe ich dort 2 Kabelklemmverschraubungen eingesetzt, die mit Gegenmutter verschraubt werden. Sie dienen gleichzeitig als Kantenschutz, Wasserdichtung und Zugentlastung.

Dann geht's auf der rechten Seite nach hinten.Die Abdeckung der B-Säule ist unten mit 2 Torx-Schrauben fest, dann man die mit etwas sanfter Gewalt nach unten wegziehen. Den Gurt muß man auch unten losschrauben, dann kann man das Kabel unter dem Teppich lang legen. Rücksitzbank baut man ab, indem man sie hinten anpackt, nach vorne hochklappt und dann aushängt. Einzig fummlig ist's, die Kabel, besonders Stecker, unter der Lehne durch zuschieben, dazu am besten dort, wo im Kofferaumboden die vertieften Rillen sind und wenn die Lehne leicht geklappt ist. Man kann aber auch die Lehne mit den Kreuzschrauben an der Seite (dieses komische gebogene Blechteil) losschrauben, muß aber meist nicht sein.

Die Lautsprecherkabel kann man wegen des Steckers und fehlender Durchführungen nicht ohne weiteres bis direkt in die Tür ziehen. Hier muß man entweder den Stecker komplett ausbohren (solang da nur die LS-Kabel durchgehen, ja auch kein Problem) oder man verwendet einfach die originalen Kabel, indem man vorne an die Enden, die zu den Steckern gehen, die von der Endstufe kommenden Kabel anlötet. Das sind ein grünes und ein rotes Kabel, links sind die direkt unter dem Sicherungskasten mit einem Stecker verbunden, daraus werden ein orangenes und ein weißes. Orange und weiß kommen auch von der rechten Seite am Radio an.